Gleichstellung von Frau und Mann
Lebensbereiche im Überblick
Bildung
Haben Frauen und Männer einen vergleichbaren Bildungsstand?
Im Laufe der Zeit ist das Bildungsniveau erheblich gestiegen, jenes der Frauen stärker als das der Männer. Bei den 25- bis 34-Jährigen haben nun mehr Frauen als Männer einen Abschluss der Tertiärstufe.
Welche Berufsausbildungen und Studiengänge wählen junge Frauen und Männer?
Junge Frauen sind in Berufsausbildungen und Studiengängen des technischen Bereichs und junge Männer in Ausbildungsgängen des Gesundheits- und Sozialwesens deutlich untervertreten.
Wissenschaft und Forschung
Sind Frauen und Männer ungefähr gleich vertreten in Wissenschaft und Forschung?
Der Frauenanteil bei den Forschenden hat zugenommen. Mit Ausnahme der Studierenden sind Frauen jedoch weiterhin in allen Phasen der wissenschaftlichen Laufbahn untervertreten.
Erwerbstätigkeit
Wie gestaltet sich die Erwerbstätigkeit von Frauen und Männern?
Vor 30 Jahren waren Männer viel häufiger erwerbstätig als Frauen. Der Anteil erwerbstätiger Frauen hat seither deutlich zugenommen und sich jenem der Männer angenähert.
Bei den Frauen ist Teilzeiterwerbstätigkeit jedoch über dreimal häufiger als bei den Männern.
Zudem sind Frauen in den Führungspositionen noch untervertreten.
Vereinbarkeit
Wie teilen sich Paare mit Kindern Erwerbs- und Hausarbeit auf?
Paare mit Kindern, die nach einem eher egalitären Erwerbsmodell leben, z. B. Partner und Partnerin Vollzeit erwerbstätig oder beide Teilzeit erwerbstätig, stellen eine Minderheit dar.
Und die Hausarbeit wird bei rund einem Viertel der Paare mit Kindern von beiden, Partner und Partnerin, erledigt.
Unbezahlte Arbeit
Wie sieht es mit den einzelnen Tätigkeiten der Hausarbeit aus?
Am häufigsten werden bei Paaren mit Kindern die Einkäufe von beiden, Partner und Partnerin, erledigt.
Wie sieht es mit den einzelnen Tätigkeiten der Familienarbeit aus?
Mit einem kranken Kind zuhause bleiben, ist eine Aufgabe, die nur in 19% der Paare von beiden, Partner und Partnerin geteilt wird.
Löhne
Verdienen arbeitnehmende Frauen und Männer gleichviel?
Im Jahr 2020 verdienten Frauen im Durchschnitt 6817 Fr. im Monat, Männer 8317 Fr. Das entspricht einem Lohnunterschied von 18%, wovon knapp die Hälfte unerklärt ist.
Renten
Und besteht ab 65 Jahren ein Unterscheid der Renten von Frauen und Männern?
Die durchschnittliche jährliche Gesamtrente der Frauen ist um 17’293 Franken tiefer als jene der Männer.
Das entspricht einem Rentenunterschied von 33% und ist im europäischen Vergleich ein relativ hoher Wert.
Armut
Wie sieht es mit der Armut aus?
Frauen ab 65 Jahren sind häufiger von Armut betroffen als Männer der gleichen Altersgruppe.
Gesundheit
Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede in Bezug auf die Gesundheit?
Es bestehen biologisch und sozial bedingte Unterschiede im Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten von Frauen und Männern.
Gewalt
Sind Frauen und Männer in gleichem Masse von Gewalt betroffen?
Bei den von Gewaltstraftaten geschädigten Personen handelt es sich häufiger um Männer.
Schwere Gewalt und Gewalt im häuslichen Bereich erleiden jedoch mehrheitlich Frauen. Alle zwei Wochen wird eine Frau oder ein Mädchen getötet.
Politik
Sind Frauen mittlerweile in den politischen Institutionen gleich vertreten wie Männer?
Frauen sind nach wie vor untervertreten, in den Legislativen und in den Exekutiven, auf Bundes- sowie Kantonsebene.
Digitale Welt
Wie sieht es mit der Teilhabe beider Geschlechter an der digitalen Welt aus?
Die meisten Frauen und Männer brauchen täglich Internet.
Fortgeschrittene digitale Kompetenzen haben jedoch weniger Frauen als Männer und Frauen sind auch deutlich untervertreten in der Berufssparte der Spezialistinnen und Spezialisten der Informations- und Kommunikationstechnologien.
Einstellungen
Veränderungen der Einstellungen und strukturellen Rahmenbedingungen führen zu Fortschritten in der Gleichstellung von Frau und Mann.
Idealvorstellung und Realität stimmen nicht immer überein. Am weitesten liegen sie beim Erwerbsmodell „beide Teilzeit erwerbstätig“ auseinander.
Rund 3 von 10 Frauen und 4 von 10 Männern sind der Meinung, ein Kind im Vorschulalter leide, wenn die Mutter erwerbstätig sei. Fünf Jahre zuvor waren es mehr.